Was hat der Klopp-Verlag in der Blüchert-Bibliographie zu suchen?
Die Werke mancher Autoren sind über verschiedene Verlage verteilt erschienen. Deshalb tauchen in dieser Bibliographie auch Seiten über Bücher auf, die bei Klopp, Hoch, Boje, Herold usw. verlegt wurden.
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interviewKlopp, Erika: Erika Klopp-Verlag - für die Freunde meines Hauses.
Am 15. August 1955 gab ich dem Rias, Berlin, ein Interview.
Es ist nicht überholt, darum hier eine Wiedergabe.

14 Seiten, 205 x 130 mm, beiger Kartoneinband mit Deckeltitel.
Erika Klopp Verlag Berlin 1967.
Druck: Heenemann, Berlin.

[Anm.: Laut letztem Abschnitt zum 65. Geburtstag der Verlegerin erschienen. Erika Klopp lebte von 1902 bis 1980].
Wie wurde Erika Klopp Verlegerin?

Die Verlegerin Erika Klopp in Berlin ist in Fachkreisen dafür bekannt, daß sie es sich zur Aufgabe gestellt hat, fesselnde Jugendlektüre voller Lebensnähe, Humor und Abenteuer herauszubringen. Und wenn man sie kennenlernt, diese schlanke, große Frau mit den graumelierten Haaren und dem markanten Gesicht, dann ist man fasziniert von dieser Persönlichkeit, und man fühlt, daß sie durch ein ungewöhnliches, ein wechselvolles Leben geformt sein muß. Vielleicht haben Sie ihre tiefe modulationsfähige Stimme schon einmal gehört. Aber sicher erinnern Sie sich nicht mehr daran. Vor dem Krieg nämlich war Erika Klopp, Erika Dura nannte sie sich damals, ein gesuchter Synchronisationsstar, der vielen ausländischen Schauspielerinnen seine Stimme lieh.
Erika Klopp, ca. 1967
A N M E R K U N G E N:
Die Stimme von Erika Dura ist z.B. in der synchronisier-
ten Fassung der Samuel Goldwyn-Produktion "Cynara"  (USA 1932) zu hören.
Das war die Zeit, als Sie noch Schauspielerin waren, Frau Klopp?
"Ja — es liegt schon sehr lange zurück, und ich muß mir eigentlich Mühe geben, wenn ich mich dieser Zeit noch erinnern will. Es war eine schöne Zeit. Ich habe wunderbare Aufgaben gehabt als Schauspielerin, bin viel umhergereist und habe dann später meine Stimme, wie gesagt, bekannten Filmstars, amerikanischen Filmstars, geliehen."

1938 spielte Erika Dura die Frau des Apothekers in dem deutschen Film "Steputat & Co.".


Leopold Jessner (1878-1945) war ein deutscher Theater- und Filmregisseur.
Wie kamen Sie denn dazu, Schauspielerin zu werden? Lag das in der Familie?
"Nein, es lag gar nicht in der Familie, aber mich interessierte der Beruf. Irgend etwas zog mich zu diesem Beruf hin. Natürlich waren die Eltern, wie man es auch oft so schön in den Romanen liest, nicht recht einverstanden, und ich mußte mich einer Prüfung hier in Berlin unterziehen. Ich mußte Leopold Jessner vorsprechen. Und er konnte mir schriftlich sogar mit nach Hause geben — ich lebte damals in Königsberg in Ostpreußen —, daß entschieden eine starke Begabung da sei und eine Ausbildung sich lohnen würde. Nun, von dem Moment an hatte ich freie Bahn, und ich konnte den Weg der Schauspielerin beschreiten."

Nach Erika Klopps Angaben ganz am Ende des Interviews wurde der Klopp Verlag 1925 gegrün-
det, doch gibt es bereits ab 1921 eine Buchreihe, die gleichzeitig
im Saaleck Verlag Köln und im Literari-
schen Verlag Fritz Klopp, Bonn, erschien. Die Abbildungen zeigen die ersten zwei Klopp-Bände der Reihe "Strom-Bücher", erschienen 1921 und 1922 (zum Vergrössern draufklicken).


Der Saaleck-Verlag hat anscheinend nach 1925 keine Bücher mehr herausgebracht, dafür emanzipierte sich der Fritz Klopp Verlag durch die Herausgabe eigener Titel.
Und durch die Schauspielerei haben Sie dann auch Ihren Mann kennengelernt?
"Ja, und zwar als ich nach Berlin kam. Mein Mann, der Verleger Fritz Klopp, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, junge Bühnenautoren zu fördern. Und da ich hier in der Zeit vielfach in Matineen von jungen Autoren auftrat, begegneten wir uns eines Tages bei einer solchen Matinee. Sofort waren Berührungspunkte gegeben, und so wurde er dann später mein Mann."

 
Und von da an begann nun die Teilung Ihres beruflichen Lebens?
"Ja. Das ging aber ganz allmählich vor sich. Da mich die verlegerische Arbeit außerordentlich interessierte, arbeitete ich sehr bald mit meinem Mann zusammen, doch konnte und mochte ich mich nicht so schnell von der Schauspielerei lösen. Das ging ganz allmählich vor sich, wie gesagt. Es gibt sehr viele Schauspieler, bei denen eine ewig ungestillte Sehnsucht zurückbleibt, wenn sie von der Bühne abtreten. Dieses Empfinden habe ich nie gekannt."




1929 zog der Klopp-Verlag von Bonn nach Berlin um.
Vielleicht liegt es daran, daß eine interessante Aufgabe die andere ablöste? Welches war nun Ihre erste Arbeit im Verlag?
"Furchtbar primitiv! Zuerst eigentlich nur Rechnungen schreiben, Buchungen machen, Ablegen — nun, so das übliche Anfangen in einem Betrieb. War reichlich langweilig und stumpfsinnig. Als dann aber mein Mann viel auf Reisen gehen mußte, fielen mir verantwortungsvollere Aufgaben zu. Ich hatte mich um die Korrespondenz zu kümmern, ich mußte mich mit Druckereien in Verbindung setzen, und so wuchs ich langsam herein. Ich möchte diese Zeit, die gemeinsame Verlagsarbeit mit Fritz Klopp, als meine 'Lehrjahre' bezeichnen. Es waren Lehrjahre. Und erst viel später, nach seinem Tod, kam die volle Verantwortung auf mich zu."

Bei den genannten wissen-
schaftlichen Fortsetzungs-
werken handelte es sich um das neunbändige "Rheinische Wörterbuch" (1928-1971). Während die übrige Produktion stark bzw. ganz zurückgefahren wurde, erschienen in den Kriegsjahren 1941 und 1944 der 5. und 6. Band des Wörterbuchs (s.u.). Bisher sind aus der Zeit zwischen 1939 und 1945 überhaupt nur diese zwei Klopp-Titel nachgewiesen.
Das war im Krieg?
"Ja, dann war Krieg. Es war im Jahre 1939, als ich den Verlag übernahm. Das war nicht ganz einfach, denn die Kriegszeit brachte neue Probleme mit sich. Auch kam dann die Papierzuteilung, und ich durfte auch keine neuen Werke herausbringen. Ja — es war eine sehr mühsame Zeit. Ich behandelte nur die Werke pfleglich, die auch von dem damaligen Staat noch gefördert wurden; es waren wissenschaftliche Fortsetzungswerke, und zwar Sprachwissenschaft. Und Wissenschaft muß ja in irgendeiner Form immer weitergehen. Darum konnte ich diese Werke weiterführen, nahezu bis zum Ende des Krieges, also bis 1944. Dann wurden ja die meisten Verlage geschlossen."

1945 dürften keine Bücher erschienen sein, da noch keine Druckerlaubnis durch die Besatzungstruppen vorlag. Ja, und dann kam der Zusammenbruch, und wie wir alle standen auch Sie vor einem Nichts.
"Ja, aber etwas hatte ich doch gerettet, als das Haus über uns zusammenbrach: eine Rolleicord! Und mit diesem begehrten Stück konnte ich den Verlag wieder neu aufbauen. Nun ja — dies ist alles nicht so einfach zu erzählen. Man klettert aus dem Keller. Man hat eine Rolleicord in der Hand. Vielleicht noch ein kleines Köfferchen. Läuft zunächst einmal Schutz suchend in den nächsten Keller. Und überlegt sich; was anfangen, wenn diese ganze Sache vorbei ist? Und da gab es nun verschiedene Möglichkeiten. Ich hätte zu meiner Schauspielerei zurückkehren können. Es fanden sich auch sofort alte Freunde, die sagten, nun — wie ist es, wollen wir zusammen wieder Synchronisationsarbeiten machen? Ich sagte, wir wollen mal abwarten. Am Herzen liegt mir, und am allernächsten, dar Verlag. Ich möchte unter allen Umständen versuchen — ich sehe da auch eine Verpflichtung — es geht um ein Vermächtnis —, ich möchte den Verlag wieder aufbauen! Und die wissenschaftlichen Werke zum Abschluß bringen. War gar nicht so einfach. Denn wir brauchten ja Lizenzen. Ach, da ließe sich noch viel erzählen ..."

Ja, und dann waren Sie doch auf einer Dolmetscherschule?
"Ja — das allerdings muß ich noch erzählen. Ich hatte immer ein besonderes Interesse für die englische Sprache. Und da alles noch so ungewiß war, sagte ich mir — nun, es schadet nie — Sprachen lernen ist immer gut und besuchte die Dolmetscherschule. Es war eine ziemlich teuflische Zeit möchte ich sagen; es war wie — es kennen ja eigentlich alle Menschen diese eiskalten Räume ohne Fenster — im Mantel — dann stundenlang die Schulbank drücken ... na ja. Immerhin machte ich mein Dolmetscherexamen. Und nun kommt das Interessanteste. Unsere Lehrerinnen und Lehrer waren so lebendig in ihrem Unterricht, daß ich dachte, mein Gott, warum nicht eigentlich englischsprachliche Lehrbücher verlegen."

1946 erhielt Erika Klopp eine Lizenz in der Britischen Besatzungszone (Reg.-Nr. 910; Lizenz-Nr. C. B. 23 B) und brachte bis 1950 mindestens 10 Titel plus eine Zeitschrift ("English Magazine") auf Englisch heraus.
Der Almanach für 1946 ist im März 1946 erschienen (analog zu denen von 1947 und 1948, der erst im Mai bzw. Juni der entsprechenden Jahre erschienen sind). Mit den beiden Autoren meint Erika Klopp wahrscheinlich
Ilse Ostermann und Vera Böckmann. Es gab jedoch auch weitere: Friedel Bezold
, Karl Breuer, Edith Lehmann-Nicholls und Erika Klopp selber. Verlagszeile 1946-1948: Erika Klopp Verlag, Berlin-Wilmersdorf [Mansfelder Straße 24]. Alle Bücher wurden bei A. Seydel & Co. in Berlin auf braunes Holzpapier gedruckt, z.T. mit Metallklammern quergeheftet und haben grösstenteils nur einen dünnen Papierumschlag (Broschur, Paperback). Die Auflagen betrugen bis zu 30'000 Exemplaren ("My English Almanac" 1946).

Anzeigen aus dem "English Magazine" (erschienen wahrsch. August 1946 bis Juli 1949, d.h. 36 Nummern): Nr. 1   Nr. 2
Ja, und die fehlten ja damals!
"Die fehlten sehr. Es war ja überhaupt kein Material da. Ich regte also zwei Autoren an, englischsprachliche Lehrbücher zu schreiben. Sie wollten nicht recht ran, sagten: um Gotteswillen, ich habe noch nie in meinem Leben ein Buch geschrieben. Ich sagte: na also — warum nicht? Bitte versuchen Sie es. Genauso, wie Sie den Unterricht geben, genauso können Sie auch ein Buch schreiben. Sie haben es versucht. Die Bücher wurden ein sehr großer Erfolg. Ich habe sie zu vielen, vielen Tausenden dann auflegen können. Und es hat mir sehr viel Spaß gemacht."
                        
1946    
            
1947
      
1948                                                                                                                                                             Januar 1950
1949 sind bisher keine Bücher des Klopp-Verlags auf Englisch belegt.
Aber dann kam die Blockade, und das war eigentlich wieder ein Zusammenbruch?
"Ja, beinahe ein restloser Zusammenbruch. Das war sehr unangenehm, denn die Bücher, die hier gedruckt waren, konnten nicht nach dem Bundesgebiet geschafft werden, wir hatten also keine Absatzmöglichkeit. Und als diese Absatzmöglichkeit wieder geschaffen worden war — durch die Aufhebung der Blockade —, da waren die Bücher in ihrer Ausstattung reichlich überholt und nicht mehr verkäuflich. Denn inzwischen hatte der westliche Teil Deutschlands einen Vorsprung und konnte wunderbar ausgestattete Bücher herstellen. Nun war uns seiner Zeit nahegelegt worden, während der Blockade eine Filiale im Bundesgebiet aufzumachen, damit der Verlag wenigstens in irgendeiner Form weiterexistieren könne. Also eröffnete ich in Bielefeld eine Filiale. Ja – aber wovon existieren? Bücher konnte ich nicht verkaufen, die lagerten in Berlin. Also ging ich als Verlagsvertreterin auf Reisen."

Mit dem Musterkoffer?
"Nicht mit einem, sondern mit zwei schweren Musterkoffern, ungefähr mit, nun, es werden immer so zwischen 30 bis 50 Bücher drin gewesen sein, und reiste los. Nun aber nicht etwa mit einem Wagen, sondern als ganz kleine Vertreterin in einem großen Unternehmen ..."

In die Dörfer sozusagen?
"Jawohl. Die größten Plätze, die ich hatte, waren Osnabrück, Bremerhaven vielleicht noch; alles andere waren kleinere Plätze. Damit erreichte ich zweierlei. Erstens konnte ich dem Verlag soviel zusteuern, daß er nicht ganz kaputt ging, und zweitens lernte ich dabei unendlich viel. Diese 'Wanderjahre' — ach, die möchte ich nicht einen Augenblick missen, wenn sie auch sehr schwer waren."

Sie können heute Ihre Vertreter besser verstehen?
"Aber vollkommen! Und darum haben wir auch ein wunderbares Einvernehmen mit unseren Vertretern. Ein ganz ausgezeichnetes sogar, denn es ist natürlich viel wertvoller, man weiß, wie es in der Praxis aussieht, anstatt daß man nur vom grünen Tisch aus die Dinge beurteilt."




Bei der in Bielefeld kennen-
gelernten Schriftstellerin handelte es sich um Edith Meise, deren "Nelli und ihre Getreuen" 1949 in einer Auflage von 5000 Exemplaren im Erika Klopp-Verlag "Berlin und Bielefeld" erschien. Der Satz war in der Offizin Haag-Drugulin in Leipzig gemacht worden (M 103 / VEB 572700); der Druck bei A. Seydel & Cie. in Berlin SW 61 (Reg.-Nr. 910).
Ab 1953 erschien der Titel  in vier Einzelbände aufgeteilt, stark überarbei-
tet und erweitert im W.Fischer Verlag Göttingen (Sammelband: GJB Buch Nr. 406).
















Die ersten von Enid Blyton auf deutsch erschienenen Titel waren *Die Insel der Abenteuer" und "Die Burg der Abenteuer", beide 1950 in je 5000 Exemplaren  im Erika Klopp Verlag erschienen. Der Verkaufs-
preis war DM 5,50.
Natürlich. Und als die Blockade dann vorbei war, da begann ja Ihr eigentlicher Aufstieg im Verlag?
"Ja. Jedenfalls auf dem Gebiet des Jugendbuches. Bis dahin hatte ich ja nur englischsprachliche Bücher herausgebracht. Aber das Interesse an Fremdsprachen wurde geringer, das Interesse an englischen Büchern war nicht mehr so groß wie vorher. Auf meinen Reisen hatte ich gelernt, daß es keine guten oder nicht mehr viele gute Jugendbücher gab. Nun sagte ich mir, warum nicht — das ist eine wunderbare Aufgabe —, und ich bemühte mich um Jugendbücher. In Bielefeld lernte ich eine Schriftstellerin kennen, die schrieb mir das erste Jugendbuch-Manuskript. Da aber der Verlag als Jugendbuchverlag noch nicht bekannt war, konnte er mit dem einen Buch nicht sehr glücklich laufen.

   
Edith Meise: Nelli...       1. Schutzumschlag        2. Schutzumschlag (1950), beide lt. Impressum v. Herbert Viseneber.

Nach der Blockade ging ich nach Berlin zurück und sagte mir: es muß doch neue Jugendbücher geben. Und ich ließ mir Prospekte kommen, aus dem Ausland. An Hand dieser Prospekte suchte ich mir Jugendbücher aus, von denen ich annehmen konnte, sie müßten unserer Jugend eigentlich gefallen. Und dann ließ ich mir die Bücher kommen. Und so kam es, daß ungefähr ein Vierteljahr lang jeden Tag aus den USA und aus England Buchpäckchen bei mir anrollten. Ich las jede Nacht Kinderbücher und pickte mir dann eine Autorin heraus, die mir besonders gut gefiel. Ich wußte nicht, wer sie war, wir hatten ja allen Kontakt zum Ausland verloren. Als ich mir dann das Informationsmaterial kommen ließ, stellte ich fest, daß ich eine der berühmtesten und beliebtesten englischen Jugendbuchautoren herausgepickt hatte. Es war Enid Blyton. Mit ihren Büchern haben wir dann einen sehr schönen Start als Jugendbuchverlag gehabt."

    Schutzumschläge
    Die 1. Auflagen der Abenteuer-Serie
1950                                                           1951
Das Geheimnis ist sicher, daß Sie sich einer Sache mit Haut und Haaren verschreiben, mit derselben Besessenheit, mit der ein Schauspieler immer wieder fremde Schicksale gestaltet? Denn zur Verlagsarbeit gehört ja neben vielem anderen Idealismus und ich glaube auch eine ganze Portion Optimismus.
"Ja, ja, es gehört sogar noch mehr dazu: eine wirkliche Besessenheit. Man muß von seiner Idee und von seiner Aufgabe besessen sein. Die Gedanken, wie schaffe ich es noch besser, was bringe ich heraus — das muß einem ununterbrochen im Nacken sitzen. Nur dann kann man etwas schaffen. Und es macht unendlich viel Freude. Allerdings muß man auch vieles wagen. Man muß Mut haben."

Ja, es ist ja auch ein kaufmännischer Beruf auf der einen Seite?
"Oh ja, das ist sogar sehr wichtig!"

Man darf nicht nur träumen?
"Nein, nein — dann würde man sehr bald kein Verlag mehr sein. Man muß schon beides in die Waagschale werfen: den Idealismus und auch, ja — den Materialismus auch."

Doch jeder erfolgreiche Mensch braucht irgendwelche Quellen, aus denen er Kraft schöpft. Verraten Sie uns die Ihren?
"Hm. Doch, gern. Das ist eigentlich ganz einfach. Ich muß in die Natur. Ich muß wandern. Ich muß laufen, ich muß stundenlang allein sein können. Und das tue ich auch. Ich brauche unendlich stark Stunden der Einsamkeit. Dann laufe ich los, und möglichst Wege, wo ich keiner Menschenseele begegne. Manchmal laufe ich nur, manchmal bleibe ich dann stehen und träume vor mich hin. Und ich merke bei diesen Wanderungen — wie dieses Gehetzte, das der Alltag mit sich bringt, langsam abfällt und danach Ruhe und Entspannung einsetzt. Und auf dem Rückweg fühle ich nicht nur, daß die Lungen voll frischer Luft sind, sondern ich habe auch das Gefühl, jetzt hast du wieder neue Kraft. Jetzt kannst du weiter aufbauen. Und dann räume ich, wenn ich zurückkomme, an meinem Schreibtisch. Stoße alles zur Seite. Ich versuche, neue Gedanken zu entwickeln und neuen Ideen ihre Form zu geben."

Die "25 in- und ausländischen Autoren" (eigentlich 38) von 1949-1967 in alphabet. Reihenfolge:

Allan, Mabel Esther
Amadon, Dean
Blyton, Enid
Behn, Harry
Bingley, Barbara
Borchard, Ruth
Bothwell, Jean
Boylston, Helen D,
Breck, Vivian
Carlson, Nathalie
Crockett, Lucy
Delage, Nathalie
Doucet, Michel
Erickson, Phoebe
Fleury, Marguerite
Gast, Lise
Harnden, Ruth
Jones, Adrienne
Kalnay, Francis
Kleberger, Ilse
L'Enge, Madeleine
Meise, Edith
Michalewsky, Nikolai v.
Müller, Detlef
Nielsen, Virginia
Orgel-Köhne, Armin
Orgel-Köhne, Lieselotte
Patchett, Mary Elwyn
Petit, Frederic
Phipson, Joan
Plimpton, George
Reishagen, Gerlind
Rounds, Glen
Shamir, Moshe
Shurtleff, Bertrand
Tennant, Kylie
Uchida, Yoshiko
Worthington, Majorie







Die Druckerei Heenemann stellte seit 1952 zahlreiche Bücher des Klopp Verlags her.
Zwölf Jahre später

Der fünfundsechzigste Geburtstag mag in dem Leben eines Verlegers eine gewisse Rolle spielen. Rückblickend stelle ich die Frage: Wurden die Vorhaben durchgeführt? Sind die gesteckten Ziele erreicht worden? Es wäre ganz sicher vorlaut, hier einfach Ja zu sagen. Ein Hauptanliegen des Verlages konnte durchgeführt werden: Das wissenschaftliche Fortsetzungswerk "Rheinisches Wörterbuch" ist Ende dieses Jahres mit Erscheinen seines IX. Bandes abgeschlossen.

  
Die neun Bände des "Rheinischen Wörterbuchs" (1928-1971).
Wie aus der Liste rechts hervorgeht, kosteten 1971 die neun Bände zusammen 
immerhin 1725.- DM.

Das zweite große Anliegen wird hoffentlich nie abgeschlossen werden: Deutsche junge Menschen mit dem Leben und Treiben, mit den Landschaften und Bräuchen anderer Länder bekannt zu machen. Heute sind es fünfundzwanzig in- und ausländische Autoren, die unter diesem Gesichtspunkt mit ihren Werken in meinem Verlag erscheinen. Jugendbücher als eine Brücke zur Völkerverständigung.
Mein Dank gehört allen, die mir bei der Durchführung dieser Vorhaben halfen und heute noch helfen. An erster Stelle nenne ich die Autoren. Was kann ein Jugendbuchverleger ohne die weitgespannte Phantasie eines Autors, ohne seine verantwortungsbewußte schriftstellerische Arbeit schon tun? Die einfühlsame Mitarbeit des Graphikers ist für die äußere Abgeschlossenheit eines Buches ebenso unentbehrlich. Die unermüdlichen Vertreter, die „Außenminister" des Verlages, die Buchhändler in ihren verschiedenen Sparten, sie alle tun das Ihrige, junge Leser mit den Büchern meines Verlages bekannt zu machen. Mein Dank gehört den Druckereien und den Buchbindereien ebenso wie den Auslieferungsstellen, die stets mit Rat und Tat zur Seite stehen. Meinen Dank an meine langjährigen Mitarbeiter verbinde ich mit dem herzlichen Wunsch, daß sie dem Verlag ihre Treue erhalten. Es wäre schön, wenn es in gemeinsamer Arbeit gelänge, den 1925 gegründeten Verlag weiteren Zielen entgegenzusteuern.

Berlin, 29. September 1967


Gedruckt bei Heenemann auf Grund einer mehr als ein Jahrzehnt währenden freundschaftlichen Verbundenheit.
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